Die Moderne Kunstgalerie von Villa Saluzzo Serra, die Sammlung Frugone von Villa Grimaldi Fassio, das Museum Luxoro und der neue Sitz der Wolfsoniana sind die kulturellen Stationen inmitten der grossen öffentlichen Parkanlage mit exotischen und mediterranen Pflanzen und dem Rosengarten von Villa Grimaldi Fassio, von wo aus man das Meer erblickt. In den Parks findet man Schutz vor der sommerlichen Hitze, man kann mit den Kindern spazieren gehen oder einfach ein Buch auf einer Parkbank lesen und sich entspannen. Ein einziger Rundweg verbindet die grossen Kunstsammlungen vom 17. Jahrhundert bis heute, die Dekorationen von Villa Luxoro, die Gemälde- und Skulpturensammlung Frugone in Villa Grimaldi Fassio und die erneuerte Galerie der Modernen Kunst in Via Saluzzo Serra. Eine Übersicht über das 18. und 19. Jahrhundert bieten die Möbel, Fenster, Silber, Malereien und Skulpturen aus den Jahren 1880 bis 1945 der Räume des Museums Wolfsoniana. Ein Besuch, der von einem in Europa einzigartigen Spaziergang durch die Villen bereichert wird.
GAM – Galerie für Moderne Kunst
Via Capolungo, 3
Die Galerie ist aus dem Kern der Sammlung des Prinzen Otto von Savoyen und den folgenden Hinterlassenschaften und Käufen, die 1866 von Vittorio Emanuele II der Stadt Genua gestiftet wurden, entstanden. Sie hat ihren Sitz in Nervi in der Villa Saluzzo Serra aus dem 16. Jahrhundert. Im Museum sind mehr als 350 Werke ausgestellt, die die künstlerische Geschichte Liguriens und die Verhältnisse zur italienischen und internationalen Kultur dokumentieren.
Unter den Werken befinden sich Gemälde, Skulpturen, Entwürfe und Kupferstiche vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart, die auf gezielte Erwerbe der Stadt Genua zwischen 1912 und 1950 bei den wichtigsten italienischen Ausstellungen, darunter die Biennalen in Venedig und die Quadriennalen in Rom zurückgehen.
2004 wurde die Galerie nach Restaurierungsarbeiten der Villa wiedereröffnet und um einige Gemälde und kostbare Möbel von Albert Issel und Duilio Cambellotti bereichert, die zur Kollektion Wolfson gehören. Bewundern lassen sich insgesamt Werke von Rayper, Luxoro, Cabianca, Varni, Barabino, Merello, Nomellini, Baroni, Messina, Martini, De Pisis, Casorati, Carena, Ferrazzi, Depero, Fillia, Survage, Mafai, Capogrossi, Cagli, Guttuso, Sassu und Zao Wou Ki.
Via Capolungo, 9
Untergebracht in der antiken Villa Grimaldi Fassio, die 1958-60 vom Architekten Luigi Carlo Daneri völlig an die Wohnbedürfnisse der Familie Fassio angepasst und 1979 von der Stadt Genua gekauft wurde, bewahrt das Museum 284 Werke in einer wunderschönen Umgebung mit einem Rosengarten und mit Blick auf die malerischen Klippen von Nervi.
Die wichtigen Kunstsammlungen der Brüder Frugone aus dem 18. und 19. Jahrhundert umfassen Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen italienischer und ausländischer Künstler aus der Zeit der Belle Epoque zwischen der zweiten Hälfte des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu den Künstlern gehören Fattori, Signorini, Lega, Fontanesi, Mancini, Palizzi, Cremona, Conconi, Bianchi, Favretto, Milesi, Selvatico, Ciardi, Michetti, De Nittis, Boldini, Bistolfi, Segantini, Rubino, Tito, Miller, Simon, Sorolla y Bastida und Messina.
Viale Mafalda di Savoia, 3
Das Museum in der herrschaftlichen Villa im genuesischen Stil des 17. bis 18. Jahrhunderts in Nervi stellt seit 1951 die Sammlungen der Familie Luxoro aus: Gemälde, Möbel, Einrichtung, Keramiken, Silber, Spiegel, gravierte Rahmen, antike Textilien, darunter eine Reihe von wertvollen Objekten ligurischer Produktion aus dem 17. bis 18. Jahrhundert, insbesondere die Sammlung von Krippenfiguren aus dem 17. und 18. Jahrhundert und die Sammlung von antiken Uhren und Pendeluhren, die eine Serie von seltenen Nachtuhren beinhaltet, darunter monumentale Modelle, hergestellt von den römischen Manufakturen der Campani Ende des 17. Jahrhunderts. Unter den Gemälden stechen einige wichtige Malereien von Alessandro Magnasco und zahlreiche Bildnisse der genuesischen Schule des 18. Jahrhunderts hervor.
[Wolfsoniana stanza di Rubino, Kredit Facebook Seite]
Via Serra Gropallo, 4
Diese Sammlung bezieht sich vor allem auf die dekorative und propagandistische Kunst von 1880-1945 und durchquert die wichtigsten Strömungen der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts, vom Jugendstil über Art Déco bis hin zum Rationalismus.
Dies beweist auch den Reichtum an verschiedenen Materialien der Malereien, Skulpturen, Möbel, Dekorationen, Alltagsgegenstände und industriellen Designobjekten, die im Museum in Nervi zu finden sind.
[Kredit Facebook Seite]
Die Parkanlage von Nervi - Villen Gropallo, Serra, Grimaldi, Luxoro
Via Capolungo, 1
Die Parks von Nervi sind ein wichtiger geschichtlicher und naturalistischer Komplex, der aus den einstigen Gärten von Villa Gropallo, Villa Saluzzo Serra und Villa Grimaldi Fassio besteht. Die Villen sind heute im Besitz der Stadt Genua und wurden zu Museen umstrukturiert. Die gesamte Fläche beträgt 92.000 Quadratmeter.
Der Rundweg erforscht alle Ecken des Parks, der seit der Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einer Mode heraus, Heimat vieler exotischer Pflanzen wurde. Auch viele Vogelarten bauen ihre Nester dort und man findet viele Exemplare nordamerikanischer Eichhörnchen und Europäischer Sumpfschildkröten.
Am Anfang stiesst man auf vielzählige Steineichen, Palmen und Eukalyptusbäume, neben einem südamerikanischen Ombubaum und Kampfer asiatischen Ursprungs. Weiter auf dem Weg trifft man Villa Gropallo, die zur Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Markgraf Gropallo als sein Landsitz renoviert wurde und heute Sitz der Bibliothek Brocchi und des Kommandos der Carabinieri ist. Vor dem Bau der Eisenbahn reichte der Englische Garten bis zum Meer und umfasste auch den alten Turm, Torre del Fieno. Entlang der Palmenstrasse kann man einige australische Araukarien und Cycas revoluta sehen. Dies sind sehr alte Pflanzen, die schon zur Zeit der Dinosaurier existierten.
Dann gelangt man zu einem kleinen künstlichen See, der von einer Vielzahl an Rotwangen-Schmuckschildkröten bewohnt ist und schliesslich zur Villa Serra, die auch aus dem 19. Jahrhundert stammt, von den Markgrafen Saluzzo gebaut und den Markgrafen Serra geerbt wurde. Das Gebäude ist von einem Englischen Garten umgeben, der durch kleine Brücken, wo einst Trennwege waren, mit den Gärten der anderen Villen verbunden ist. Heute befindet sich in der Villa die Moderne Kunstgalerie GAM.
Das letzte Gebäude dem man begegnet, ist die Villa Grimaldi Fassio, die im 17. Jahrhundert gebaut und im 19. Jahrhundert erweitert wurde. Ihre Bekanntheit rührt vor allem von ihrem Rosengarten her, der eine Vielzahl von Rosenarten aufweist, von denen einige so erlesen sind, dass sie periodisch bei Zierpflanzen-Wettbewerben teilnehmen.
Empfehlenswert ist ein Besuch im Frühjahr, um die wunderschöne Blütezeit geniessen zu können. Heute ist die Villa Sitz der Sammlungen Frugone. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Villa Luxoro, die ein gleichnamiges Museum beherbergt.
Von jeder Villa aus gelangt man auf den Panoramaspaziergang Anita Garibaldi am Meer.
Dauer der Besichtigung: zirka 2 Stunden
[Quelle visitgenoa.it]